KAC – Klagenfurter Athletiksportclub

Auszug aus der Ansprache von Obmann Dr. Gert Seeber zum 100-jährigen Jubiläum des KAC:

Die Atmosphäre bei der Gründung des KAC kann man sich so vorstellen, dass – fern der Hektik der heutigen Zeit – sieben junge sportbegeisterte Klagenfurter wohl im Extrastüberl des behaglichen Gasthofes „Zum Goldenen Anker“ am Wirtshaustisch bei einem fassgezapften Krügerl Schleppebier – die Hirter Brauerei hatte damals in Klagenfurt noch nicht Fuß gefasst – gesessen sind und auf die Zukunft des soeben mit ihren Unterschriften gegründeten Vereines angestoßen haben, der allerdings erst 1920 seinen eine Wertmarke des Sports darstellenden Namen Klagenfurter Athletiksport Club (KAC) und die Vereinsfarben Rot-Weiß angenommen hat.

Das erste Spiel

Am 30. Juni 1894 soll das erste Fußballmatch auf Kärntner Boden ausgetragen worden sein: In Klagenfurt, Realschule gegen Obergymnasium, und das in 16er-Teams. Acht Jahre sollten vergehen, ehe die beiden Auswahlen als „Elf“ aufs Spielfeld liefen: 0:0 endete diese Partie auf dem Exerzierplatz auf der Heide, wo sich heute der östliche Teil des Flughafens befindet.

Fußball war ein Sport für Jugendliche, die Erwachsenen, und hier vor allem die Arbeiterschaft, hatten sich mehr dem „Stemmen“ und Radfahren, später auch der Leichtathletik und dem Turnsport verschrieben. „Kleinbürgerlich-bürgerliche“ Klagenfurter dürften es 1901 gewesen sein, die an einem Fußballturnier in Pörtschach (mit Mannschaften aus Ungarn, England und Wien) teilgenommen haben – das Interesse stieg langsam, aber doch.

1. Fußballclub Klagenfurt – Die ersten Jahre

Am 18. September 1909 war es so weit: Spieler und Lehrer des Gymnasiums und der Realschule (hier federführend Turnlehrer Hans Bergmann) schlossen sich in einen Verein zusammen, der „1. Fußballklub Klagenfurt“ (mit 2. Sektion „Leichte Athletik“) ward geboren. Zum ersten Obmann wurde Felix Rautnig gewählt, sein Vertreter Karl Bräuer jun., Sohn eines Sportartikelhändlers. Als Kassier fungierte Hubert Kleinberger, Absolvent der Realschule und „k. k. Finanzrechnungspraktikant“, als Kapitän/ Sektionsleiter der Buchdrucker Franz Poledna. Josef Burger, Bürokaufmann, war der erste Trainer, Hans Schimek, Maschinenmeister, der Zeugwart. Und der Klub zählte 25 Mitglieder!

Hans Ploder, Franz Scharnagl und Adolf Steiner waren die weiteren „Männer der ersten Stunde“, einige Monate später trat der bis dahin bei Rapid Wien und dem Deutschen Fußballclub Brünn spielende Gustav Bauer (er war dann Kärntner Auswahlspieler, verdienter Funktionär, Ehrenpräsident des Verbandes) dem Klub bei. Die ersten Spieler: Tammel, Ploder, Poledna, Steiner, Deutsch, Schimek, Kolb, Penka, Vorwalder, Fleischmann, Kleinberger I.

1910 begann der geregelte Spielbetrieb, als Gegner schienen jedoch vorerst nur Schulmannschaften auf, auch gegen ausländische Teams (Laibach, Marburg, Triest etc.) musste man sich bewähren. Mit dem ungarischen Spielertrainer Bela Deutsch – er absolvierte in Klagenfurt seinen Militärdienst – kam Linie ins Spiel, der Kader wurde nach und nach vergrößert. Zu Pfingsten 1910 kam es zum ersten Turnier in Klagenfurt: Der „1. Fußballklub Klagenfurt“ verlor gegen die Realschule (die mit einem 2-4-4-System) mit 0:4 – immerhin 1000 Zuschauer verfolgen das Geschehen. 1911 wurde aus dem „1. Fußballklub Klagenfurt“ der „Fußball- und Athletik-Sportklub“ und 1920 wurde aus dem „Fußball- und Athletik-Sportklub“ der „Klagenfurter Athletiksportclub“, die später legendären Vereinsfarben Rot-Weiß in den Statuten verankert.

Die Geschichte des KAC, hatte aber schon längst ihren Anfang genommen.

Sektion Eishockey – Die Geburt des EC-KAC

Dr. Bruno Reichel und Richard Mellitzer betrieben in diesem Jahr die Gründung einer Eishockey-Sektion, 1923 gab es dafür das „grüne Licht“ des Vorstandes – der heutige „EC KAC“ ward aus der Taufe gehoben. 1924 fand im Rahmen des vom KAC organisierten „Eissportfestes“ auf dem Walterskirchner Teich bei Krumpendorf das erste Eishockey-Match statt. In den Annalen steht geschrieben, dass das Team um Jovanovic, Botetz, Kober, Prof. Pfeiffer, Rumwolf und Hitz gleich einen Sieg feiern konnte.

1925/26 gab es die ersten offiziellen Wettspiele, neu im KAC-Dress als Realschüler der spätere langjährige Kapitän Walter Eggenberger und – heute ein Denkmal – „Reinke“ Egger.

So begann es beim EC KAC - Egger, Jovanovics, Botez, Troger, Prof. Pfeiffer und Eggenberger

1927 – So begann es in Klagenfurt mit dem EC KAC. Von links: Egger, Jovanovics, Botez, Troger, Prof. Pfeiffer und Eggenberger.

Nur mit einfachen Turnhosen, Fußballstrümpfen und Fußball-Dressen ausgerüstet, die nackten Knie mit dicken Wollstrümpfen geschützt, an den Händen ebenfalls dicke Fäustlinge, an den Füßen alte „Jackson“ oder gebrauchte „Eisblumen“ Die „Scheibe“: zusammengenagelte runde Absätze von Damenschuhen…

… die Ausstattung, mit der sich die Spieler der damaligen Sektion Eishockey des KAC zum Turnier, zum Beispiel gegen den Stockerauer EV, auf die Eisfläche des Kreuzberglteiches begaben. Die „Bande“ bestand aus Dachlatten, bei Schneefall musste das Eis zuvor noch schnell von den Spielern (zum Aufwärmen) gereinigt werden.

Mit dem heutigen Eishockeysport lässt sich das natürlich nur noch schwer vergleichen. Für die damalige Zeit war es dennoch sensationell. Das Jahr 1927 war ein sensationelles Eishockey-Jahr für Österreich. Denn die Nationalmannschaft gewann in diesem Jahr vor Belgien und Deutschland die Eishockey-Europameisterschaft mit Heimvorteil in Wien.

Nachwuchsarbeit

Als einer der ersten Clubs Österreichs forciert der KAC die Jugendarbeit. 1931 gibt es den ersten Auftritt der Youngsters, u.a. mit Hellmuth Reichel, dem späteren „Vater“ des Klagenfurter Eishockey-Wunders, Max Schneider, Jörg Reichel, Fritz Eberwein.

Schon damals leistete der KAC gute Nachwuchsarbeit. Spieler wie Dieter Kalt, Sepp Puschnig und Rudolf König begannen ihre Eishockey-Karriere auf der Eisfläche des EC KAC.

Die Nachwuchsarbeit des EC KAC ist wichtig wie nie. Durch konsequente und moderne Arbeit mit dem Nachwuchs, mit Respekt und kindgerechten Methoden werden in der EC-KAC Nachwuchsabteilung junge Athleten an den Profisport herangeführt. Weitere Infos unter nachwuchs.kac.at.

v.l.n.r.: Rudi König, „Karawankenbär“ Sepp Puschnig, D. Kalt/ S. Puschnig/ E. Romauch