KAC 1909

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Gründung

Der Klagenfurter AC wurde im Jahr 1909 als erster Fußballverein Kärntens mit dem vollen Namen I. Fußball- und Athletik-Sportclub Klagenfurt gegründet. Im Laufe der nächsten Jahre entwickelte sich der Klagenfurter AC gemeinsam mit Austria Klagenfurt zur spielstärksten Mannschaft des Landes. Der Klagenfurter AC siegte bei der Kärntner Landesmeisterschaft in der Saison 1921/22.

Rückblick

Der erste Kärntner Meistertitel wurde am 9. Juli 1911 auf der Klagenfurter Heide ausgespielt. Der KAC, damals als „1. Fußball- und Athletiksportclub Klagenfurt“, lief in schwarz-weißen Dressen auf das Feld. Im Tor Hauser; in der Verteidigung Ploder und Poledna; in der „Deckung“ Schimek, als Kapitän D.E. Utsch (damit war wohl Spielertrainer Bela Deutsch gemeint) und Steiner; im „Vorspiel“ als Stürmer Kleinberger, Fleischmann, Großmann, Rodlauer und Glantschnig. Als Gegner eine „Studentenauswahl“, die eingespielt, mit 4:0 siegte.

Im damaligen Cafe Lerch, im heutigen Ossiacher Hof, schlug am 12. November 1920 die Geburtsstunde des Kärntner Fußballverbandes. Gleich in der ersten Sitzung gab es heftige Streitereien über die Zusammensetzung des Vorstandes, die Wahl wurde verschoben. Erster KFV-Präsident Ing. Rudolf Höllerl vom KAC, sein Vize Hans Lehrmann vom Klagenfurter Amateur-Sportclub. Verbandskapitän war ebenfalls ein Rot-Weißer, Hugo Hauser.

Schiri-Obmann

Erster Schiedsrichter-Obmann war Dr. Ernst Lakomy, ehemals ein bekannter Frauenarzt am Alten Platz. Als Linienrichter sollten laut Anweisung „ältere Spieler“ eingesetzt werden, doch kaum ein Verein hielt sich daran: Es „wachtelten“ Jugendliche mit Taschentüchern. Als Geldstrafe setzt es zehn Kronen…

1964 – Der Klagenfurter AC wird Kärntner Meister

Im Jahr 1964 wird der KAC erneut Kärntner Meister, der Aufstieg in die Regionalliga gelingt. Sektionsleiter ist damals Hans Zollner, Trainer Walter Hofer. Im Kader spielen: Deliner, Pegutter, Romauch, Strieck, Umgeher, Frattnig, Anhell, Hübner, Sekerka I, Molik, Fifnja, Allesch, Löschnig, Vogel, Hrastnig.

Wie alles begann

Was war zuerst da: Die Henne oder das Ei, oder, umgesetzt auf den Sport, der Ball oder die Spieler? Egal, es dauerte etwas länger, bis König Fußball auch bei uns in Kärnten seine Regentschaft angetreten hat. Schon anno 1846 haben Studenten an der Universität von Cambridge die ersten Fußball-Regeln verfasst, wurde 1857 der erste Klub – in Sheffield – gegründet, fand 1872 das erste offizielle Länderspiel (England vs. Schottland) statt.

Von  den Engländern wurde der Fußballsport später nach Österreich gebracht, das erste Wettspiel soll 1893 in Graz stattgefunden haben. Im Jahresbericht 1893/94 des Obergymnasiums Klagenfurt wird Fußball bereits als Schulsport erwähnt, Prof. Karl Dürr (Lateinlehrer) und Prof. Johann Wehr (Mathematik) können als Pioniere bezeichnet werden. Die „klassischen“ Turnlehrer lehnten damals übrigens Fußball kategorisch ab, bezeichneten ihn als „englische Krankheit“, huldigten allein der Lehre von Turnvater Jahn.

Viel populärer war zu jener Zeit das Eislaufen. Der Eislaufverein Wörthersee war schon 1890 gegründet worden, und sorgte – die Winter waren bitterkalt – für einen geregelten Betrieb auf dem See sowie dem Lendkanal. Der See (der Zugang sumpfig) konnte nur über den Kanal erreicht werden: Vier Kilometer bis zur heutigen Loretto-Bucht, 16 km nach Velden. Die Rekordzeit von Thomas Bohrer, WM-Vierter sowie EM-Zweiter im Eisschnell-Lauf, beim alljährlich ausgetragenen Wörthersee-Pokal (Loretto – Velden – Loretto) von 1:02,37 Stunden wird wohl bis in alle Ewigkeit halten!

Am 30. Juni 1894 soll das erste Fußballmatch auf Kärntner Boden ausgetragen worden sein: In Klagenfurt, Realschule gegen Obergymnasium, und das in 16er-Teams. Acht Jahre sollten vergehen, ehe die beiden Auswahlen als „Elf“ auf das  Spielfeld liefen: 0:0 endete diese Partie auf dem Exerzierplatz auf der Heide, wo sich heute der östliche Teil des Flughafens befindet.

Fußball war ein Sport für Jugendliche, die Erwachsenen, und hier vor allem die Arbeiterschaft, hatten sich mehr dem „Stemmen“ und Radfahren, später auch der Leichtathletik und dem Turnsport verschrieben. „Kleinbürgerlich-bürgerliche“ Klagenfurter dürften es 1901 gewesen sein, die an einem Fußball-Turnier in Pörtschach (mit Mannschaften aus Ungarn, England und Wien) teilgenommen haben – das Interesse stieg langsam, aber doch.

Am 18. September 1909 war es soweit: Spieler und Lehrer des Gymnasiums und der Realschule (hier federführend Turnlehrer Hans Bergmann) schlossen sich in einen Verein zusammen, der „1. Fußballklub Klagenfurt“ war geboren. Zum ersten Obmann wurde Felix Rautnig gewählt, sein Vertreter  Karl Bräuer jun., Sohn eines Sportartikelhändlers. Als Kassier fungierte Hubert Kleinberger, Absolvent der Realschule und „k.k. Finanzrechnungspraktikant“, als Kapitän/Sektionsleiter der Buchdrucker Franz Poledna. Josef Burger, Bürokaufmann, war der erste Trainer, Hans Schimek, Maschinenmeister, der Zeugwart. Und der Klub zählte 25 Mitglieder!

Hans Ploder, Franz Scharnagl und  Adolf Steiner waren die weiteren „Männer der ersten Stunde“, einige Monate später trat der bis dahin bei Rapid Wien  und dem Deutschen Fußballklub Brünn spielende Gustav Bauer (er war dann Kärntner Auswahlspieler, verdienter Funktionär, Ehrenpräsident des Verbandes) dem Klub bei.  Die ersten Spieler: Tammel, Ploder, Poledna, Steiner, Deutsch, Schimek, Kolb, Penka, Vorwalder, Fleischmann, Kleinberger I.

1910 begann der der geregelte Spielbetrieb, als Gegner schienen jedoch vorerst nur Schul-Mannschaften auf, auch gegen ausländische Teams (Laibach, Marburg, Triest etc.) musste man sich bewähren. Mit dem ungarischen Spielertrainer Bela Deutsch – er absolvierte in Klagenfurt seinen Militärdienst – kam Linie ins Spiel, der Kader wurde nach und nach vergrößert. Zu Pfingsten 1910 kam es zum ersten Turnier in Klagenfurt: Der „1. Fußballklub Klagenfurt“ verlor gegen die Realschule (die mit einem 2-4-4-System) mit 0:4 – immerhin 1000 Zuschauern verfolgten das Geschehen.

1911 wurde der Verein in „Fußball- und Athletiksportklub Klagenfurt“ umbenannt, am 9. Juli 1911 auf der Heide die „Erste Fußball-Meisterschaft von Kärnten“ in Szene gesetzt. Der „Fußball- und Athletiksportklub Klagenfurt“ stand, schwarz-weiß gekleidet,  einer „Kombinierten Klagenfurter Studentenauswahl“ gegenüber. Die Studiosi, viel besser eingespielt, dominierten, ließen sich auch von der Härte ihres Gegners nicht einschüchtern, holten sich mit einem 4:0-Triumph den „ersten Kärntner Meistertitel„.

Diese Meisterkicker traten anschließend komplett dem Klub bei, der neben Fußball jetzt auch Tennis, Fechten, Wintersport, „leichte Athletik“ und „Ballspiele“ als Sektionen führte. Verbandsmäßig gehörte man dem „Deutsch-Alpenländischen Fußballverband“ mit Sitz in Graz an (der Kärntner Verband wurde erst 1920 gegründet), die „neue“ Fußball-Truppe machte sich mit beeindruckenden Siegen (6:0 Knittelfeld, 9:0 Görz/Gradisca, 7:0 Cilli/Celje) bemerkbar, selbst Sturm Graz vermochte in Klagenfurt (1:1, 3:3) nicht zu gewinnen.

Lange hatte der 1. Klagenfurter Fußballklub keine eigene Spielstätte. Man benutzte die selben Plätze wie die Schulen, spielte auf der Heide, der Landwehrwiese, auf dem Kreuzbergl und der Wiese bei der Westschule. Der Plan einer „Arena“ (Fußballplatz, fünf Tennisplätze, Kabinen, Tribüne und „Einzäunung“) wurde 1913 von der Stadtgemeinde verworfen. Und doch gab es 1914 die Eröffnung des ersten modernen Fußballplatzes der Landeshauptstadt: An der Pischeldorferstraße (damals Freudenberger Straße), auf dem Gelände zwischen dem heutigen Fernheizwerk und der Glan. Auch eine 360 Meter lange Laufbahn war integriert. Im Premierenspiel am 28. Juni 1914 gegen den GAK führten die Hausherren 3:2, als das Match plötzlich abgebrochen wurde: Die Nachricht von der Ermordung des Thronfolgers in Sarajevo war in Kärnten eingelangt…

Der erste Weltkrieg legte den Sport im Lande lahm, der Fußballplatz wurde umgeackert, dort wichtiger Hafer angebaut, die Holztribüne wurde ein Opfer des Brennstoffmangels. Aus den Trümmern erwachte aber Gott sei dank bald wieder Leben, der Sport war mit ein Motivator. 1919 wurde der Spielbetrieb wieder aufgenommen, der steirische Meister Sturm Graz an der Mur mit 3:2 besiegt. Gegen den Turnerbund München (Vorgänger des FC Bayern) gab es ein 4:0,  ein 3:0 gegen die Amateure Wien (später Austria Wien).

1920 wurde aus dem „Fußball- und Athletiksportklub“ der „Klagenfurter Athletiksportclub„, die später legendären Vereinsfarben Rot-Weiß in den Statuten verankert. Willi Rader, Leopold Barta, Helli Schußmann, Heinrich Enzfelder, Matthias Obiltschnig, Richard Wölbitsch, Josef Stossier, Emil Lieleg, Hugo Hauser, Rudolf Höllerl, Hans Ploder, Franz Fleischmann, Felix Rautnig, Adolf Steiner und Karl Bräuer die Männer, die den KAC in eine neue Ära führen sollten. Und der KAC war mit ein Wegbereiter für einen geregelten Fußballbetrieb: Auf seine Initiative hin wurde der Kärntner Fußballverband gegründet (mit Rudolf Höllerl als ersten Präsidenten), wenige Tage nach dem historischem Datum in der Geschichte unseres Landes, dem 10. Oktober 1920 mit der Volksabstimmung…

Die Geschichte des KAC, des König aller Clubs, hatte aber schon längst ihren Anfang genommen.